Mobile First Index
In diesem Beitrag geht es um den 2015 eingeführten Mobile First Index. Ich beantworte die Frage "Was ist der Mobile First Index?" und gehe kurz auf die Entwicklung ein. Zudem zeige ich noch die Auswirkungenauf und gebe Tipps zur Optimierung für Mobile First Index.
Was ist der Mobile First Index?
Der Mobile First Index ist Googles Ansatz zur Indexierung und Bewertung von Websites, bei dem die mobile Version einer Website als primäre Grundlage für das Ranking in den Suchergebnissen verwendet wird. Seit dem 5. Juli 2024 crawlt und indexiert Google alle Websites ausschließlich mit dem Googlebot Smartphone, was einen historischen Wendepunkt in der Suchmaschinenoptimierung darstellt.
Diese fundamentale Änderung spiegelt die Realität des modernen Internetverhaltens wider: Bis zu 59,45% des globalen Web-Traffics stammt mittlerweile von mobilen Geräten (Quelle: a href="https://searchengineland.com/mobile-first-indexing-everything-you-need-to-know-450286" target="_blank">Search Engine Land). Google hat erkannt, dass die Zukunft des Internets mobil ist und seine Indexierungsstrategie entsprechend angepasst.
Der Begriff "Mobile First Index" beschreibt dabei nicht einen separaten Index, sondern vielmehr die Priorisierung der mobilen Version einer Website bei der Bewertung und Indexierung. Google verwendet weiterhin nur einen einzigen Index, zeigt aber in den Suchergebnissen die URL an, die für den jeweiligen Nutzer am besten geeignet ist.
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Mobile First Index - Entwicklung und wichtige Meilensteine
- 2015: "Mobilegeddon" Update Mobile-Freundlichkeit wird Ranking-Faktor
- April 2018 Schrittweise Einführung des Mobile First Index
- Juli 2019 Automatische Aktivierung für alle neuen Websites
- Juli 2024Vollständige Umstellung - nur noch Googlebot Smartphone
Quellen: Google Search Central Google Search Central Google Search Central Mobile-indexing-vLast-final-final.doc
Warum die Umstellung?
Google stellte um, weil seit 2015 mehr Suchanfragen über Smartphones als über Desktop-Computer erfolgen. In Deutschland nutzen 86% der über 14-Jährigen Smartphones, in der Altersgruppe 14-49 Jahre sogar 98%. Quelle Statista Anteil der Smartphone-Nutzer in Deutschland
Zudem hatte Google ein Qualitätsproblem: Wenn Desktop-Versionen indexiert wurden, aber mobile Nutzer abgespeckte Versionen sahen, führte das zu schlechten Nutzererfahrungen.
Auswirkungen der Mobile-first Indexierung
Positive Effekte für optimierte Websites
Wer sich fragt, ob durch die Umstellung auf den Mobile First Index das Ranking der eigenen Website beeinflusst werden kann, sollte dies nicht nur mit Sorgenfalten auf der Stirn betrachten. Je nach Zustand der eigenen mobilen Website kann die Umstellung auch zu besseren Platzierungen in den Suchergebnissen führen.
Websites, die bereits vor der Umstellung eine hochwertige mobile Version hatten, konnten oft von verbesserten Rankings profitieren. Dies liegt daran, dass Google nun die tatsächlich von den Nutzern erlebte Version der Website bewertet, anstatt sich auf eine Desktop-Version zu verlassen, die möglicherweise nicht repräsentativ für die mobile Nutzererfahrung ist.
Herausforderungen für nicht-optimierte Websites
Für Betreiber bedeutet die vollständige Umstellung auf Mobile First Index konkret, sich noch mehr in das Medium der mobilen Endgeräte hineinzudenken. Mobile Geräte funktionieren inhaltlich, grafisch, strukturell und von der Usability her anders als Desktop-Versionen.
In beinahe allen Bereichen lautet die optimale Lösung wie ein alter Werbeslogan der Marke smart: "Reduce to the max". Der Fokus sollte auf prägnanten und für den User relevanten Inhalten liegen. Also weniger überflüssige Inhalte und mehr Konzentration auf wirklich wichtige Informationen, die kommuniziert werden sollen.
Konsequenzen für nicht-mobile Websites
Seit Juli 2024 ist die Situation für Websites ohne mobile Optimierung kritisch geworden. Websites, deren Inhalte auf mobilen Geräten nicht zugänglich sind, werden nicht mehr indexiert. Dies kann zu einem kompletten Verlust der Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen führen.
Diese drastische Maßnahme unterstreicht die Wichtigkeit der mobilen Optimierung und zeigt, dass Google seine mobile-first Strategie konsequent umsetzt. Unternehmen, die ihre Websites noch nicht für mobile Geräte optimiert haben, riskieren erhebliche Verluste bei der organischen Reichweite.
Tipps zur Optimierung für den Mobile First Index
Mobile Performance priorisieren
Die Performance der mobilen Website hat direkten Einfluss auf die Suchrankings. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Core Web Vitals gewidmet werden: Largest Contentful Paint (LCP), Interaction to Next Paint (INP) und Cumulative Layout Shift (CLS). Diese Metriken sind entscheidend für die Bewertung der Nutzererfahrung.
Die Ladezeiten sollten unter 2,5 Sekunden liegen. Tools wie Google's PageSpeed Insights helfen dabei, Engpässe zu identifizieren. Wichtige Optimierungsmaßnahmen umfassen die Komprimierung von Bildern, die Nutzung von Browser-Caching und die Minimierung der Server-Antwortzeiten.
JavaScript-Ausführung sollte minimiert werden, indem nicht-kritisches JavaScript verzögert geladen und ungenutzter Code entfernt wird. Effiziente Bildladestrategien wie die Verwendung von WebP-Formaten, Lazy Loading und angemessen dimensionierte Bilder für mobile Geräte sind ebenfalls essentiell.
Content-Parität sicherstellen
Die mobile Website muss die gleiche Inhaltsqualität wie die Desktop-Version bieten, dabei aber an kleinere Bildschirme angepasst sein. Alle wichtigen Inhalte der Desktop-Version sollten auch auf der mobilen Version zugänglich sein. Google empfiehlt ausdrücklich, keine wichtigen Informationen auf der mobilen Version zu verstecken.
Überschriften und strukturierte Daten müssen auf beiden Versionen equivalent sein. Die mobile Website sollte die gleichen strukturierten Datenmarkierungen enthalten wie die Desktop-Version, um Suchmaschinen ein konsistentes Verständnis des Inhalts zu ermöglichen.
Die interne Verlinkungsarchitektur muss beibehalten werden. Alle wichtigen internen Links sollten auf der mobilen Version vorhanden sein, einschließlich Navigationslinks, verwandter Inhalte und Footer-Links. Metadaten wie Title-Tags, Meta-Beschreibungen und Header-Tags sollten auf beiden Versionen identisch sein.
Technische Optimierung
Verschiedene technische SEO-Elemente erfordern besondere Aufmerksamkeit. Die Viewport-Einstellungen müssen korrekt konfiguriert werden mit width=device-width, initial-scale=1.0, um eine ordnungsgemäße Darstellung auf verschiedenen Bildschirmgrößen zu gewährleisten.
Die Crawlbarkeit aller Ressourcen muss sichergestellt werden. Die robots.txt-Datei darf keine kritischen Ressourcen blockieren, die für die mobile Darstellung benötigt werden. Das URL-Inspektionstool der Google Search Console hilft bei der Überprüfung der Crawlbarkeit.
Responsive Design-Praktiken sollten implementiert werden, einschließlich flexibler Grids, anpassbarer Bilder und Media Queries. Die korrekte Implementierung von Canonical-Tags ist wichtig, um Duplicate Content-Probleme zu vermeiden.
User Experience Optimierung
Mobile Nutzer haben spezifische Bedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen. Die Navigation sollte daumenfreundlich gestaltet sein, mit Tap-Targets von mindestens 48 Pixeln Breite und Höhe sowie ausreichendem Abstand zwischen den Elementen.
Lesbare Schriftgrößen sind essentiell - mindestens 16px für Fließtext. Ausreichender Abstand zwischen anklickbaren Elementen (mindestens 8px) verhindert versehentliche Klicks und verbessert die Nutzererfahrung.
Aufdringliche Interstitials sollten vermieden werden. Google's Richtlinien zu Pop-ups und Interstitials müssen befolgt werden, um Abstrafungen zu vermeiden, während gleichzeitig effektive Call-to-Actions beibehalten werden.
Testing und Monitoring
Regelmäßige Wartung ist für den mobilen Erfolg unerlässlich. Google's Mobile-Friendly Test Tool sollte regelmäßig verwendet werden, um potenzielle Probleme zu identifizieren, bevor sie sich auf die Rankings auswirken.
Die mobile Performance sollte in der Google Search Console überwacht werden. Die dedizierten mobilen Berichte der Search Console helfen dabei, mobile Usability-Probleme, Core Web Vitals und mobile-spezifische Crawl-Fehler zu verfolgen.
Vierteljährliche mobile Usability-Audits sollten implementiert werden, um mobile-spezifische Probleme proaktiv zu erkennen und zu beheben. Mobile und Desktop-Rankings sollten separat verfolgt werden, um die Website-Performance auf verschiedenen Geräten zu überwachen und die Strategie entsprechend anzupassen.
Best Practices kurz & knapp:
Performance optimieren
- Core Web Vitals beachten (LCP, INP, CLS)
- Ladezeiten unter 2,5 Sekunden
- Tools wie PageSpeed Insights nutzen
Content-Parität
- Gleiche Inhalte auf mobiler und Desktop-Version
- Identische Metadaten und strukturierte Daten
- Vollständige interne Verlinkung beibehalten
Technische Optimierung
- Responsive Design implementieren
- Korrekte Viewport-Einstellungen
- Crawlbarkeit aller Ressourcen sicherstellen
User Experience
- Touch-freundliche Navigation (mindestens 48px Tap-Targets)
- Lesbare Schriftgrößen (mindestens 16px)
- Ausreichend Abstand zwischen anklickbaren Elementen
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Mobile Firt Indexing - Häufige Fragen & Antworten
Was ist Mobile First-Indexing?
Google verwendet die mobile Version einer Website als primäre Grundlage für Indexierung und Ranking.
Gibt es einen separaten Mobile First-Index?
Nein, es gibt keinen separaten Mobile First-Index. Google verwendet weiterhin nur einen einzigen Index. Der Begriff "Mobile First-Indexing" beschreibt lediglich die Priorisierung der mobilen Version einer Website bei der Bewertung und Indexierung. Google zeigt in den Suchergebnissen die URL an, die für den jeweiligen Nutzer am besten geeignet ist.
Wann wurde es vollständig eingeführt?
Am 5. Juli 2024 wurde die Umstellung vollständig abgeschlossen.
Wie prüfe ich den Status meiner Website?
In der Google Search Console unter "Einstellungen" sehen Sie, welcher Crawler verwendet wird.
Welche Konfiguration empfiehlt Google?
Responsive Design, da es am einfachsten zu implementieren und zu warten ist.
Warum ist die mobile Version so wichtig?
Die mobile Version ist wichtig, weil bis zu 59,45% des globalen Web-Traffics von mobilen Geräten stammt. Seit 2015 gibt es mehr Suchanfragen über Smartphones als über Desktop-Computer. Google passt seine Indexierungsstrategie an diese veränderten Nutzungsgewohnheiten an, um sicherzustellen, dass Suchergebnisse für die Mehrheit der Nutzer optimal sind.
Was passiert ohne mobile Optimierung?
Seit Juli 2024 werden Websites, die auf mobilen Geräten nicht zugänglich sind, nicht mehr indexiert. Dies kann zu einem kompletten Verlust der Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen führen. Es ist daher essentiell, dass Websites mobile-freundlich gestaltet sind.